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Scheunenbrand_2013-003Nach der statischen Überprüfung der Scheune in Katholisch-Willenroth konnten die weiteren Maßnahmen eingeleitet werden. Fachfirmen waren beschäftigt, u.a. wurde die Vorderwand der Scheune abgetragen bzw. eingerissen. Ein Raupenbagger mit Greifer räumte dann nach und nach verkohltes Gebälk als auch die großen Mengen an Stroh- und Heuresten aus dem niedergebrannten Mittelteil der Scheune.

Die Feuerwehr stand mit zwei Strahlrohren parat und löschte sofort aufkeimende Glutnester ab. Ebenso wurden die ausgeräumten und teilweise noch stark rauchenden Heu- und Strohreste abgelöscht. Mit mehreren Traktor-Hängern wurden stundenlang die Brandreste auf ein Gelände gebracht, dort ausgebreitet und noch einmal gezielt abgelöscht. 

Scheunenbrand_2013-004Stellenweise wurde dem Löschwasser noch geringe Mengen Schaummittel beigemischt. Durch das Netzmittel wird die Oberflächenspannung des Wassers heruntergessetzt und das Löschwasser kann somit tiefer und besser auch in Glutklumpen eindringen. Wie bei Waldboden, Torf oder ähnlichen Stoffen durchdringt man mit Wasser nicht alles, selbst wenn es in Wasser schwimmt, kann es einen inneren Kern geben, der noch glüht und nicht mit Wasser in Berührung kam.

Vergleichbar ist dieses physikalische Verhalten mit einem Phänomen aus dem Alltag. Stellen Sie sich ein Glas Milch vor, in das Sie Kakaopulver schütten oder umgekehrt, sie geben Milch auf Kakaopulver: Es bilden sich Klumpen, die selbst wenn sie in Flüssigkeit schwimmen innen völlig trocken sind. So ist das auch mit solchen Glutnestern, auch wenn das Löschwasser drumherum schwimmt. Das macht eben solche Nachlöscharbeiten bei Scheunenbränden oder auch bei Waldbränden so langwierig.

Einsatzkräfte aus allen Stadtteilfeuerwehren Bad Soden-Salmünsters waren Scheunenbrand_2013-005im Schichtdienst im Einsatz, geleitet zuletzt vom Stellvertretenden Stadtbrandinspektor Andreas Wenzel. Die erste Tagschicht ging um 8 Uhr morgens mit der Ablöse der Brandwache in der Nacht los, am Nachmittag stand noch einmal ein Schichtwechsel an. Beispielsweise wurden die sechs Alsberger Einsatzkräfte, die direkt nach dem Abbau des Kirmeszeltes alarmiert worden waren, dann am Abend gegen 20.30 Uhr nochmal von den Einsatzkräften aus Ahl abgelöst. So ging die Arbeit Hand in Hand und Feuerwehr-Frauen und Feuerwehr-Männer aus Salmünster, Mernes, Kerbersdorf, Katholisch-Willenroth, Huttengrund, Bad Soden, Alsberg und Ahl bestritten gemeinsam den Einsatz. Manche Einsatzkräfte bestritten auch Doppelschichten.

Um kurz vor 23 Uhr bei strömenden Regen war der Einsatz zunächst abgeschlossen: Die Scheune war soweit ausgeräumt, die Brandstelle gesichert und die Schlauchleitungen zurückgebaut, die gestresste Pumpe konnte mal abkühlen. Ohne Unterbrechung waren seit der Alarmierung am 16.09.2013 um 20.50 Uhr dann Einsatzkräfte vor Ort. Der Gesamteinsatz inklusive Brandwache, Nachlösch- und Räumarbeiten dauerte somit etwa 26 Stunden an.

Erstmals verließen mit allen Einsatzkräften auch der Einsatzleitwagen (ELW) und die Drehleiter (DLK 23/12) aus Bad Soden die Einsatzstelle. Für den kommenden Morgen ist eine erneute Überprüfung der Einsatzstelle angesetzt. Es ist wahrscheinlich, dass es noch einzelne kleine Brandnester gibt, eine hohe Gefahr einer Wiederentzündung mit Brandausbreitung konnte aber zu dem Zeitpunkt weitgehend ausgeschlossen werden.