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Planetopia_2013_02_18Das "Wissensmagazin Panetopia" des Senders SAT.1 hatte am Montagabend, 18. Februar 2013 einen Kurzbeitrag über die Feuerwehr. Die Fragestellung "Was kostet die Feuerwehr am Tag?" erläuterte der Branddirektor der Frankfurter Berufsfeuerwehr, Professor Reinhard Ries:

http://www.planetopia.de/nc/magazin/news-details/datum/2013/02/18/geruestet-fuer-den-notfall-was-kostet-ein-feuerwehreinsatz.html

Der Beitrag zeigt die Frankfurter Berufsfeuerwehr und es werden die Kosten erläutert, die eine Berufsfeuerwehr am Tag kostet, d.h. die Fahrzeuge (Anschaffung, Vorhaltung und Wartung anteilig) sowie die Personalkosten. Die BF Frankfurt kommt auf einen Betrag von über 13.000 Euro am Tag für einen vorzuhaltenden Löschzug (z.B. Einsatzleitwagen, 2 Löschfahrzeuge, 1 Hubrettungsfahrzeug), wobei die Personalkosten mit etwa 12.800 Euro den Hauptanteil ausmachen. Pro Position muss durch den Schichtbetrieb mit 5 Personen gerechnet werden, um eine entsprechende Besetzung rund um die Uhr sicherzustellen. D.h. für einen Löschzug von 21 Einsatzkräften müssten also über 100 Personen eingestellt werden.

Ein Löschfahrzeug wird in Frankfurt in der Anschaffung und Unterhaltung mit 113 Euro pro Tag angesetzt plus 27 Euro für die Wartung (d.h. 140 Euro tgl.), ein Hubrettungsfahrzeug mit 119 Euro plus 41 Euro Wartung (d.h. 160 Euro tgl.). Hinzu kommt ein Einsatzleitwagen, das in Anschaffung, Unterhaltung und Wartung weit günstiger sein sollte (Pkw/Kleinbus statt Lkw).
Für Einsatzpersonal rechnet die BF Frankfurt mit einem Betrag von 794,50 Euro pro Position (5fach-besetzt / Tag (mittlerer Dienst). 

Zu beachten ist zudem die Hilfsfrist von 10 Minuten (Alarmierung bis zur ersten wirksamen Maßnahme), so dass allein deshalb in Frankfurt mehrere Löschzüge im Stadtgebiet vorzusehen sind. Aber auch in Bad Soden-Salmünster käme man wahrscheinlich nicht mit einem Löschzug allein aus.

Einsatztaktisch gilt die Vorhaltung des Gerätes und der Ausrüstung analog auch für andere Feuerwehren. Brände und andere Notfälle sind in der Stadt prinzipiell nicht anders als im ländlichen Raum. Einziger Unterschied zur Berufsfeuerwer ist, dass die Freiwilligen Feuerwehren durch die ehrenamtlichen Kräfte keine Personalkosten haben, d.h. laut der Aufstellung der BF Frankfurt täglich mehr als 12.000 Euro pro Löschzug "gespart" würden. Es muss jedoch dazu gesagt werden, dass die Rechnung nicht ganz so einfach ist (Beispiel: ggf. müssen Arbeitgebern Lohnersatz gezahlt werden) und daher nicht spitz gerechnet oder übertragen werden kann. Unklar ist, ob und wo in dem Bericht anteilige Kosten für Ausbildung, Einsatzbekleidung und die Gebäude eingerechnet sind.

In der Öffentlichkeit - auch bei uns in Bad Soden-Salmünster - ist leider noch nicht ganz präsent: Nur die großen Städte (verpflichtend über 100.000 Einwohner/innen) haben eine Berufsfeuerwehr, wie z.B. in unserer Nähe  Frankfurt am Main und Offenbach am Main. Selbst Fulda und Hanau haben keine Berufsfeuerwehr, sondern eine Freiwillige Feuerwehr. Aufgrund ihrer Größe und der Vielzahl der Einsätze beschäftigen sie allerdings hauptamtliche Kräfte zusätzlich zu den freiwilligen Kräften. Ansonsten gibt es hier - für alle Feuerwehr-Einsätze - nur die Freiwilligen Feuerwehren mit ehrenamtlichen Kräften, d.h. Privatpersonen, die im Einsatzfall von zuhause, von der Arbeit oder der Freizeitbeschäftigung wegrennen, um professionell zu helfen.