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FF Ahl Gedenken Todesmarsch 2018 032In Kooperation mit und als Amtshilfe für das Ordnungsamt sicherte die Feuerwehr Ahl mit Einsatzleiter Marius Weber am Sonntagnachmittag, 25. März 2018 eine Gedenkfeier und Kunstaktion zum Todesmarsch 1945 durch Ahl ab. Die Ahler Feuerwehr war mit sieben Einsatzkräften und beiden Fahrzeugen (TSF, MTW) vor Ort. Hauptinitiatoren der Aktion in Ahl waren Günter Deschamps, Reinhold Dietrich und Ewald Wolf mit zahlreichen Ahler Vereinen und Bürgern/innen*.

Gedacht wurde damit den Opfern des Todesmarsches Ende März 1945 vom KZ Frankfurt-Katzbach nach Hünfeld. Von den 350 Häftlingen blieben etwa 70 Menschen - im wahrsten Sinne - auf der Strecke. In Ahl selbst ist der Marsch vor 73 Jahren nicht nur durchgekommen: In Ahl wurde übernachtet und in Ahl wurden sieben Menschen dieses Marsches erschossen und begraben.

Zum Gedenken hat die Künstlerin Ulrike Streck-Plath aus Maintal-Dörnigheim bereite vor Jahren eine kollektive Performance (24-29-3-45) mit 45 lebensgroßen Figuren entworfen. Nach der Einführung durch die Priester Pfarrer Fredy Henning und Kaplan Michael Sippel am Bürgerhaus Alte Schule im Unterdorf Ahls, wurden die Figuren schweigend und nach und nach immer ein Stückchen durch die Menschen am Wegrand durch das Dorf über die ehemalige Reichsstraße Nr. 40 (ehem. B 40, Leipziger Straße) hinauf oberhalb der Kirche am Kreisel Spielplatz getragen. Hier wurden die Erschossenen damals am Waldrand begraben. Bürgermeister Lothar Büttner und die Künstlerin beschlossen dort die etwa einstündige Gedenk- und Kunstaktion.

Aus http://www.kzkatzbach.de/:

Historischer Hintergrund

1600 Häftlinge
waren von Buchenwald in das KZ Adlerwerke (Deckname Katzbach) in Frankfurt überführt worden. Die meisten von ihnen waren beim Warschauer Aufstand im Herbst 1944 verhaftet worden. Etwa 560 fanden den Tod durch Entkräftung, durch Verhungern, durch den Strang, durch Fliegerangriffe, Erschießen auf der Flucht. Das KZ Katzbach hatte die höchste Sterberate außerhalb der Vernichtungslager.

Am 12. März 1945 waren noch 874 Häftlinge im Werk, die Maschinen wurden abgebaut, die Evakuierung vorbereitet. Einen Tag später wurden 535 kranke, sterbende und marschunfähige Häftlinge in Waggons getrieben, um nach Bergen Belsen transportiert zu werden. Sie standen drei Tage ohne Wasser und Essen vor der Fabrik, 70 starben allein schon in dieser Zeit, weitere bei Tieffliegerangriffen und aufgrund Erschöpfung. Lediglich 8 Häftlinge aus den Adlerwerken werden Bergen Belsen überleben.

Am 24. März 1945 wurden die übrigen rund 350 Häftlinge auf einen Todesmarsch von Frankfurt über Dörnigheim, Hanau, Gelnhausen und Fulda bis nach Hünfeld getrieben. Am 29. März erreichten 280 Häftlinge Hünfeld, einigen wenigen gelang die Flucht. Etwa 50 von ihnen erlebten die Befreiung.

Die Todesmärsche brachten das Grauen der KZs damals auf die Straßen, in Dörfer und Städte. Kinder und Erwachsene sahen diese geplagten Menschen, die Bilder prägten sich tief ins kollektive Gedächtnis ein. Erschütternde Erkenntnis und ein großes Schweigen folgten.

 

Pressespiegel:

http://www.fuldaerzeitung.de/regional/kinzigtal/bad_soden-salmuenster/bewegendes-gedenken-an-den-todesmarsch-von-kz-haftlingen-im-marz-1945-MC7646680

 

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 *Initiatoren und Unterstützer der Gedenk-Performance 2018 in Ahl:

Lothar Büttner, Bürgermeister Bad Soden-Salmünster
Thorsten Stolz, Landrat, Main-Kinzig-Kreis
Burkhard Kling, Museumsleiter Brüder Grimm-Haus und Museum Steinau
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Bürgermeisterkreisverbandes Main-Kinzig-Kreis
Susanne Simmler, Erste Kreistagsbeigeordnete
Dekan Wilhelm Hammann, Schlüchtern
Heinz Lotz, Mitglied des Hessischen Landtags
Michael Reul, Mitglied des Hessischen Landtags
Dr. Peter Tauber, MdB
Gedenkstätte Breitenau in Guxhagen
Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
Prof. Dr. Gerhard Stanke, Generalvikar des Bistums Fulda
Generalkonsulat der Republik Polen in Köln
Dr. Katja Leikert, MdB
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Kultur und Heimatverein Ahl e. V. mit 2. Vorsitzendem Jörg Hornikel sowie Heike Hornikel, Helmut Amberg, Stefan Wolf, Renate Lerch und Gerhard Bucher
Pfarrer Dr. Michael Müller, Katholische Pfarrei St. Peter und Paul, Bad Soden-Salmünster
Heimat und Geschichtsverein Bad Soden-Salmünster e. V., Frau Marianne Sperzel, Godehard Goralewski, Franz Schöppner, Edgar Kleespies
Dominik Brasch, Bürgermeisterkandidat für BSS
Bettina Müller, MdB
Hildegard Seidl,
Janina Deschamps
Bürgermeister Andreas Weiher, Wächtersbach
Dr. Sascha Raabe, MdB
Stefan Ziegler, Kurdirektor
Ensemble Feel-X e.V.
Stolpersteingruppe Salmünster
Passionsspiele Salmünster e.V.
Freiwillige Feuerwehr Ahl e.V.
Stadtverordnetenversammlung Bad Soden Salmünster
Ortsbeirat Ahl, mit Matthias Hummel, Frank Klüh, Sabine Lerch
Barbara Kruse, B. Steitz, C. Amberg, A. Bucher, Bärbel und Dietmar Gebhardt, I.u.K. Helldörfer, H.u W. Hummel, B.u.J. Mathes, E. Riemann, Toni und Horst Röhrig, G.u.Otto Sachs, Frank L. Seidl, Heribert Seidl, B.u. B. Sobrino-Martinez, R. Wiederspahn, a. Lerch, Renate und Alfred Harnischfeger, Helga und Klaus Jäckel, Liesel und Ottmar Walter