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Signalmann 2018 012Vertraute Räume, aber neue Situation. Im Feuerwehrhaus Ahl fanden am Samstag, 8. Dezember 2018 ganztags Prüfungen der Wasserwacht des DRK (Deutsches Rotes Kreuz) Landesverbandes Hessen statt. Mit dabei waren auch Einsatzkräfte der Feuerwehr Ahl auf dem Weg zu ihrer Rettungstaucher-Ausbildung als aktive Wasserwacht-Mitglieder. Bereits morgens stand die erste schriftliche Theorie-Prüfung an.  

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Die Ausbildung zum Rettungstaucher führt über die Ausbildung zum Signalmann und läuft quasi zunächst parallel. Am 8. Dezember stand nun mit den vollständigen Prüfungen der Abschluss der Signalmann-Ausbildung an, also ein Teil der Rettungstaucher-Ausbildung. Außerdem konnten die künftigen Rettungstaucher heute gleich den schriftlichen Theorie-Teil erledigen. Gegen 19 Uhr, nach etwa 10 Stunden, war der anstrengende Prüfungstag mit der Verleihung der Signalmann-Berechtigung beendet. Dann musste nur noch aufgeräumt werden ...

Professor Dr. Alexander Heckel, Technischer Landesleiter der DRK Wasserwacht Hessen leitete und begleitete die Ausbildung der künftigen Signalmänner/Signalfrauen und Rettungstaucher/innen aus den Ortsgruppen Birstein, Frankfurt und Gießen seit Anfang 2017. Unterrichte, Übungen und Praxistrainings standen seither im Feuerwehrhaus Ahl, im DRK-Zentrum Vogelsberg in Birstein, in Frankfurt am Main, am/im Stausee Ahl, an einem See in Heuchelheim etc. an. Der Technische Leiter der Wasserwacht Birstein, Marcel Kloberdanz, hatte die Mitglieder zur Ausbildung animiert und die hessenweiten Ausbildungs-Termine koordiniert. Dr. Frank Kleespies (Wasserwacht Birstein) unterstützte die Ausbildung oft als Rettungstaucher.

An der Prüfung nahmen fünf Einsatzkräfte der Wasserwacht Birstein (u.a. Christian Hummel, Marc Peichl,  Frank Seidl - alle vier auch Feuerwehr Ahl und Ralf Oberschelp) und zwei der Wasserwacht Gießen teil. Die Prüfungskommission bestand aus Frank Meyer (Technischer Kreisleiter Wasserwacht, DRK KV Frankfurt), Markus Stegner (Gemeinschaftsleiter Wasserwacht - DRK Gießen) und Harald Zipffel (DRK Wasserwacht, Landesverband Hessen). Als Rettungstaucher und unterstützend standen Alexander Heckel und "Ginger" zur Verfügung.

Nach der Begrüßung und dem Klären der Formalia ("Alle gesundheitlich prüfungsbereit?" etc.) konnte um 9:00 Uhr die 90minütige schriftliche Theorieprüfung zum Signalmann starten. Bestanden war die Prüfung, wenn mehr als 75 % der Fragen (Multiple Choice, Freitext und Rechenaufgaben) richtig beantwortet wurden. Wurde dies nicht erreicht, aber mindestens 66 %, so bestand die Möglichkeit einer ergänzenden mündlichen Theorie-Prüfung mit vertieften Fragen aus 5 Themenbereichen.

Zur Praxisprüfung gehörten zwei Prüfungsteile, die im Feuerwehrhaus absolviert wurden und anschließend der große Praxisteil am Staussee Ahl.
Im Feuerwehrhaus musste jeder ein Tauchgerät zusammenbauen, tauchbereit machen und die Sicherheitsprüfung durchführen. Dazu gehörte dann auch der Check am Rettungstaucher nach dem TBSL-System (Merksatz "Taucher Brauchen Saubere Luft") - T - Tariersystem, B - Bleisystem, S - Schnallen und Gurte, L - Luftsystem. 

Außerdem wurden die Knotenkenntnisse in der Praxis geprüft. Vier Knoten mussten die Prüflinge dabei praktisch vorführen und erklären, wofür sie gebraucht werden. Gebräuchliche Knoten für die Rettungstaucher sind beispielsweise der Webleinsteg (Feuerwehr: Mastwurf), der Palstek, der Palstek mit Slip, der Schotstek, der doppelte Schotstek, der Kreuzknoten und der Achterknoten. Das war auf jeden Fall für die Feurwehrleute unter den Wasserwachtlern eine der machbarsten Prüfungsteile. :-)

Die schriftliche Theorieprüfung für die Rettungstaucher (daran nahmen vier Prüflinge teil) wurde im Anschluss ausgeführt. Die mögliche mündliche Theorieprüfung zum Rettungstaucher dann nach dem Praxisteil. 

Am Nachmittag wurde der umfassende Praxisteil am Stausee Ahl bei nasser und kalter Witterung durchgeführt. Dazu gehörte das Bereitstellen der Ausrüstung (inkl. Bauen von Bojen, Tauchausrüstung, Erste Hilfe und Sauerstoff etc.),  die Gefährdungsbeurteilung, die Einsatzbesprechung zwischen Taucheinsatzführer, Rettungstaucher, Signalmann und Sicherheitstaucher,  der Gerätecheck (s.o.), die Abfrage nach dem Gesundheitszustand (tauchbereit?) und der Leinenzugzeichen (letzte Absprachen), das Tauchprotokoll und schließlich das Führen eines Rettungstauchers an der Signalleine sowie die Unterstützung beim Ablegen der Tauchausrüstung und das Reinigen und Verlasten der Ausrüstung hinterher.

Als Leinenzugzeichen werden generell verwendet (Änderungen nach Absprache möglich): X - Notsignal, XX - links, XXX - rechts, XXXX - austauchen!, XXXXX - Alles Okay!/?, XX-X - vorwärts, XX-XX - zurück, XX - XXX - auf der Stelle suchen, XXX-XXX - brauche Unterstützung.  

So konnte an diesem Tag die Signalmann-Prüfung komplett abgelegt werden und der Theorieteil für die Rettungstaucher-Ausbildung absolviert werden. In 2019 soll es dann mit der praktischen Ausbildung der Rettungstaucher weitergehen.  Und so wurde aus dem Feuerwehrhaus Ahl ein kleines "Prüfungszentrum".

Mit der Feuerwehr hat das zwar nicht so viel zu tun. Aber es gibt einen Blick darauf, wie gut und verzahnt die Hilfsorganisationen zusammenarbeiten. Und für Einsätze am Wasser und die Wasserrettung sind die Kenntnisse, die die Ahler Feuerwehr-Einsatzkräfte durch die Signalmann- bzw. Rettungstaucher-Ausbildung bekommen, natürlich auch nützlich.

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