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Namibia 2019 022Gemeinsam mit zwei Bekannten waren zwei Feuerwehrmänner aus Bad Soden-Salmünster kürzlich in Namibia. Dabei besuchten sie am Samstag, 23. Februar 2019 spontan auch die Hauptfeuerwache der Berufsfeuerwehr in der namibischen Hauptstadt Windhoek. Sie brachten auch einige Eindrücke zum vorbeugenden Brandschutz aus dem Land nordwestlich von Südafrika mit.

 

Bastian Münch (Feuerwehr Salmünster) und Frank Seidl (Feuerwehr Ahl / Salmünster) machten auf ihrer Landcruiser-Reise durch Namibia am 23. Februar 2019 auch in Windhoek Station und informierten sich bei der Hauptfeuerwache der Hauptstadt über die Feuerwehr. Windhoek selbst hat vier Feuerwachen im Stadtgebiet verteilt. Es gibt drei Schichten (A, B, C), die alle 24 Stunden wechseln. Die Schichten gehen jeweils von 8 Uhr bis 8 Uhr. Am Wochenende gibt es eine 48 Stunden-Schicht von Samstagmorgen, 8 Uhr bis Montagmorgen, 8 Uhr, so dass jeweils die beiden anderen Schichtgruppen das Wochenende ab Samstagmorgen frei haben.

Bei größeren Einsätzen können Einsatzkräfte der freien Schichten bei Bedarf hinzualarmiert werden. Viele Berufsfeuerwehrleute wohnen in den Reihenhäusern neben dem Feuerwehrgelände, das auch Ausbildungszentrum mit Brandcontainer und zahlreichen Übungsmöglichkeiten beherbergt.

Die Hauptfeuerwache hat zudem noch die Leitstelle im 1. OG, die in der Regel mit einer Person besetzt ist und entsprechende Werkstatt-, Aufenthalts- und Fitnessräume. Die Einsatzkräfte sind sowohl Feuerwehrleute als auch als Rettungssanitäter ausgebildet, so dass sie auch mehrere Rettungswagen besetzen. Diese Ambulance-Dienste wechseln. Neben den Ambulance-Fahrzeugen gibt es auch ein Paramedic-Fahrzeug, d.h. neben den EMT (Emergency Medical Technical, etwa vergleichbar mit dem Rettungssanitäter) gibt es auch ausgebildete Paramedic (vergleichbar mit "Nurse" in Schweden oder dem Notfallsanitäter in Deutschland). Ein Notarztsystem existiert nicht.

Die Rettungswagen sind fast ständig unterwegs, manchmal mit Folgeeinsätzen noch bevor sie zurück auf der Wache sind. Also ähnlich wie das die Rettungswagenbesatzungen in Deutschland auch kennen. Brandeinsätze gäbe es monatlich vielleicht 5 in ganz Windhoek. Meist kommen Brände - wenn es nicht Geländebrände sind - in den Randbezirken statt und betreffen ärmlichere Unterkunftshütten.  

Das Standardfahrzeug ist vielleicht vergleichbar bei uns mit einem Löschgruppenfahrzeug, hat also Ausrüstung für die Brandbekämpfung und die technische Hilfeleistung. Auf dem Dach ist eine Art Schiebleiter. Darüber hinaus gab es in der Feuerwache Windhoek ein Tanklöschfahrzeug mit 10.000 Liter Fassungsvermögen, ein Vorrausrettungsfahrzeug für kleinere Brandbekämpfung und vor allem die technische Hilfeleistung, insbesondere bei Verkehrsunfällen. Während draußen zwei eher historische Magirus-Fahrzeuge standen: ein Löschgruppenfahrzeug und eine Staffel-Drehleiter, strahlte innen ein großer und neuer Gelenkmast mit einer Länge von 55 Metern! Ein Foto mit den eher nicht als "schmächtig" bekannten Feuerwehrkameraden zeigt, wie groß das Fahrzeug ist. Historisch, mit hohen Ölbedarf, aber noch voll funktionsfähig, wie betont wurde, stand da noch ein Mercedes-Feuerwehrfahrzeug mit offenem Führerstand. Das wird inzwischen meist für die Öffentlichkeitsarbeit oder Paraden eingesetzt. Ein Allrad-Geländewagen steht für die Brandbekämpfung im unwegsamen Gelände zur Verfügung und für Gefahrgut-Einsätze ein Spezialfahrzeug.  

In jeder größeren Stadt in Namibia gebe es Feuerwachen. Die Distanz von einer zur nächsten Feuerwache kann aber dann schon mal weit über Hundert Kilometer betragen, so dass es auch mal Stunden dauern kann, bis die Feuerwehr eintrifft ...

Es war ein interessanter und freundlicher Austausch über das Feuerwehrwesen in Namibia und in Deutschland und die beiden wurden herzlich eingeladen, beim nächsten Aufenthalt wieder vorbeizuschauen.

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