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SERIE: Stadt Bad Soden-Salmünster investiert in die Sicherheit und den Bevölkerungsschutz

In einer Serie möchte die Stadt Bad Soden-Salmünster und ihre Freiwillige Feuerwehr einen Einblick in laufende und kommende Investitionen und Projekte für die Sicherheit der Bevölkerung und der Gäste der Kurstadt geben. Die Themen sind Feuerwehrfahrzeuge für mobile Einsatzeinheiten, Feuerwehrhäuser als Sicherheitsstandorte und die Sirenenplanung zur Warnung der Bevölkerung in Gefahrenlagen.

Heute: Feuerwehrhäuser als örtliche Sicherheitsstandorte

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Feuerwehrhäuser als örtliche Sicherheitsstandorte

Nicht nur die Anforderungen an die Aufgaben der örtlichen Feuerwehr sind in den letzten Jahrzehnten enorm gewachsen, sondern auch deren Ausstattung und Infrastruktur, insbesondere bei Einsatzmitteln und dem Feuerwehrhaus als Sicherheitsstandort vor Ort.

Früher gab es das „Spritzenhaus“ im Ort, in dem die „Spritze“, eine handbetriebene Pumpe und ein paar wenige Einsatzmittel vom Löscheimer bis zum Schlauch untergebracht wurden. Dann wurden Feuerwehr-Gerätehäuser gebaut, in welchen schließlich auch Fahrzeuge unter kamen. Die teilweise umgebauten und erweiterten Feuerwehrhäuser wurden schließlich auch mehr und mehr zum Standort für Ausbildung, Versammlungen und Veranstaltungen der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr. Die Liegenschaften sind allesamt zwar städtische Gebäude und werden auch entsprechend in der Bauunterhaltung betreut. Aber in den Freiwilligen Feuerwehren ist einiges auch nur durch das besondere ehrenamtliche Engagement möglich. So sind auch bei der Bauerhaltung, bei Renovierungen, Streich- und Reparaturarbeiten, bei Um- und Neubauten die unzähligen Stunden an Eigenleistungen aus den Feuerwehr-Vereinen und der aktiven Einsatzkräfte unverzichtbar und unbezahlbar.

Mit der neuen Generation der Feuerwehrfahrzeuge und weiteren Anforderungen (z.B. Arbeitssicherheit) steht wieder eine neue Phase an, in der die Feuerwehrhäuser als Sicherheitsstandort im Ort den Entwicklungen angepasst werden müssen.
So werden die Zugangsmöglichkeiten zum Feuerwehrhaus nach und nach erneuert (Transponder-System), was ein flexibleres und besser kontrollierbares Zugangsmanagement erlaubt.
Die weiteren erforderlichen Maßnahmen reichen dabei von kleineren Mängelbeseitigungen (z.B. nach Beanstandungen des Technischen Prüfdienstes) und anstehenden Renovierungen bis hin zum umfangreichen Umbau oder sogar Neubau, um künftig bspw. auch bei Krisen- oder Katastrophenszenarien (z.B. Blackout-Szenario) als Anlauf- oder Logistikstützpunkt dienen zu können. Dazu werden alle Feuerwehrhäuser auch mit einer Notstromeinspeisung nachgerüstet. Für manche Standorte müssen hierzu noch separate Stromerzeuger beschafft werden. Für die Standorte Ahl, Kerbersdorf sowie Katholisch-Willenroth wurden dazu extra leistungsfähigere Stromerzeuger in den neuen Einsatzfahrzeugen (TSF-W) beschafft und auch für Alsberg ist das so vorgesehen.  

 

Maßnahmen an den einzelnen Feuerwehr-Standorten:

In Alsberg steht ein größerer Umbau bzw. Anbau des Feuerhauses (Baujahr 1994) an, insbesondere um das erforderliche neue Feuerwehrfahrzeug unterbringen zu können. Dieser notwendige Umbau wird genutzt, um bestehende Mängel zu beseitigen und das Feuerwehrhaus auch auf den erforderlichen Standard zu bringen. Das betrifft sowohl die Stellplatzgröße für das Fahrzeug als auch die weitere Raumsituation, bspw. separate und getrennte Umkleide- und Sanitärräume sowie einen Unterrichtsraum im ersten Obergeschoss. Diese sind bisher nicht vorhanden. Der Magistrat hat dazu bereits Anfang Februar einen Planungsauftrag an die ortsansässige Planungsgruppe Bensing+Partner vergeben. Mit dem Baubeginn ist noch in diesem Jahr zu rechnen.

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Feuerwehrhaus Alsberg am 18. März 2022 in der Frühlingssonne ...

FF Alsberg Aktionstag 2022 001

Feuerwehrhaus Alsberg zwei Wochen später am 2. April 2022 in der Winteridylle ...

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Skizzen: D. Benthele 

Das Feuerwehrhaus Kerbersdorf (Baujahr 1977) entspricht platz- und geländebedingt schon länger nicht mehr den heutigen Anforderungen. Beispielsweise fehlen getrennte Umkleidebereiche und auch die notwendige „Schwarz-Weiß-Trennung“, d.h. bspw. die durch Brandrauch verunreinigte Einsatzkleidung fernzuhalten, um eine Kontaminationsverschleppung in saubere Bereiche oder gar den privaten Haushalt zu vermeiden, ist hier nicht möglich. Aber auch die sanitären Anlagen und die Stellplatzgröße für das Fahrzeug sind unzureichend. Da das neue Fahrzeug in 2021 zumindest erstmal untergestellt werden konnte, gab es keinen dringenden Zeit- und Handlungsdruck. Hier stehen aber in den nächsten Monaten weitere Überlegungen an, wie die Gesamtsituation vor Ort nachhaltig verbessert werden kann.

Am Feuerwehrhaus Ahl (Baujahr 1972/1973, erweitert 1995/1996, Anbauten ab 2015) wurde in den letzten Jahren bereits viel in enormer Eigenleistung bewegt, gebaut und gewerkelt. Hier stehen in nächster Zeit noch Restarbeiten aus. Für eine bessere Flächennutzung des Dachbodens muss dieser in Kürze u.a. noch isoliert und entsprechend ausgebaut werden.

Das Feuerwehrhaus Huttengrund (Baujahr 1989) schnitt bei der letzten technischen Prüfung ohne besondere Beanstandungen gut ab und erfüllt die wichtigsten Anforderungen. Durch die gute Pflege, wie Renovierungs- und Anstricharbeiten, die die Feuerwehr Huttengrund in den letzten Jahren vornahm, ist dieser Standort gut in Schuss und es gibt derzeit dort keinen größeren oder dringenden Handlungsbedarf. Lediglich die Heizungsanlage muss in Kürze instandgesetzt werden. Weitere erforderliche Instandhaltungen, wie bspw. an der Außenfassade, sind geplant und werden in den nächsten Jahren erfolgen.

Am Feuerwehrhaus Mernes (Baujahr 1985) wurde mit starker Feuerwehrbeteiligung bis 2018 ein Dorfgemeinschaftshaus (Auenhalle) gebaut, deren Räume die Feuerwehr mitnutzen kann. Zudem wurde in diesem Zuge auch eine zusätzliche Fahrzeughalle errichtet, in welcher ein Anhänger untergebracht werden kann und welche als Werkstatt und Lagerfläche genutzt werden kann.

In Katholisch-Willenroth wurde 2018 ein neues Feuerwehrhaus fertiggestellt, welches parallel zum Umbau der Alten Schule als Dorfgemeinschaftshaus angebaut wurde, so dass die Sanitärräume gemeinsam genutzt werden können. Es ersetzt das alte, beengte Feuerwehrhaus im Dorfkern aus dem Jahr 1969, so dass der Stellplatz jetzt auch für das neue Fahrzeug passt. Die Feuerwehrangehörigen waren hier ebenfalls mit vielen Stunden Eigenleistung beteiligt. Der Feuerwehrstandort Katholisch-Willenroth ist damit gut und modernisiert aufgestellt.

Das Feuerwehrhaus Bad Soden (Baujahr 1972, erweitert 2009) war damals ursprünglich nicht für diesen Zweck gebaut, diente aber viele Jahre gut als Unterkunft für die Feuerwehr. Die Stadt und der Feuerwehrverein haben in den letzten Jahren einiges zum Erhalt und zur besseren Raumnutzung beigetragen, bspw. ein Geräteraum-Anbau, Renovierungen und erst kürzlich neue Hallentore. Allerdings bestehen hier auch etliche Mängel, wie veraltete Sanitäranlagen, unzureichende Stellflächen und Umkleiden, eine fehlende „Schwarz-Weiß-Trennung“, zu schmale Torausfahrten, bis hin zum baulichen Zustand insgesamt, welche in den nächsten Jahren umfangreiche Schritte erforderlich machen. Das erfordert eine grundlegende Betrachtung über die sinnvollen Maßnahmen von einer Grundsanierung mit Erweiterung bis zum Neubau an dieser oder anderer Stelle.

Das Feuerwehrhaus Salmünster (Baujahr 1975, erweitert 2009) wurde ab 2009 über einige Jahre mit großer Eigenleistung erneuert und erweitert. Der bauliche Zustand und die Einrichtung sind in weiten Teilen daher gut. Aber auch hier stehen Investitionen und bauliche Erweiterungen an, um vorhandene Mängel zu beseitigen. Beispielsweise fehlt auch hier die notwendige „Schwarz-Weiß-Trennung“. Zudem müsste – wie in Bad Soden auch - ein Umkleidebereich für die Einsatzkräfte außerhalb der Fahrzeughalle geschaffen werden. Derzeit befindet sich die Einsatzkleidung in den beiden größten Feuerwehrhäusern in Bad Soden-Salmünster aufgrund der beengten Situation noch immer an Haken ungeschützt direkt hinter den Fahrzeugen. Das allein erfordert auch in Salmünster eine aufwändige bauliche Erweiterung.

Da es für die beiden zentralen Feuerwehrhäuser der Kernstädte Bad Soden und Salmünster erheblichen bzw. einen größeren Bau- und Erneuerungsbedarf gibt, steht die grundsätzliche Betrachtung an, welche Maßnahmen sinnvoll und auch für die Zukunft tragend sind. Im derzeitigen Bedarfs- und Entwicklungsplan von 2017 für die Feuerwehr Bad Soden-Salmünster wurde bereits formuliert, dass ein gemeinsames Feuerwehrhaus für Salmünster und Bad Soden geprüft werden soll: „Da für die beiden Standorte Bad Soden und Salmünster größere bauliche Maßnahmen anstehen, ist zu überlegen ob eine Zusammenlegung der beiden Standorte, verbunden mit einem Neubau nicht sinnvoll ist. Dies sollte aber nur mit dem Einverständnis beider Wehren umgesetzt werden. Weiterhin stellt sich im Zuge wachsender Bebauung der Standort als sehr schwierig dar. Der Standort sollte zentral und für beide Ortsteile gut zu erreichen sein. Hierbei müssen die Hilfsfristen beachtet werden!“

Um diese Option oder Entwicklungschance nicht unbeachtet verstreichen zu lassen, muss zunächst einmal die generelle Machbarkeit geprüft werden, d.h. gibt es überhaupt ein geeignetes Grundstück für einen entsprechenden, modernen Feuerwehr-Stützpunkt in relativ zentraler Lage. Eine solche generelle Machbarkeitsstudie ist beauftragt. Sollte es ein positives Ergebnis geben, sprich ein geeignetes Grundstück für eine solche Liegenschaft in vernünftiger Lage (Anbindung, Hilfsfrist, Gelände, Umgebung etc.) generell verfügbar sein, werden die politischen Gremien und die beiden betreffenden Feuerwehren Bad Soden und Salmünster in die weitere Entwicklung einbezogen und die Möglichkeiten erörtern.

Es kommen also spannende Jahre, in denen sich die Feuerwehrhäuser der Stadt Bad Soden-Salmünster vom Spritzenhaus der Nachkriegsjahre zu modernen örtlichen Sicherheitsstandorten weiterentwickeln werden.

 

Stadtzeitung Nr. 15/2022 vom 14.04.2022:

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