In warmen Frühlingstagen und im Sommer sind die Zecken bei ihrer Nahrungssuche besonders erfolgreich: Dann sind wir Menschen leichter bekleidet draußen unterwegs. Zecken gehören zu den bedeutenden Krankheitsüberträgern.
Ein paar Tipps zu den Gefahren und Verhaltensweisen haben wir Ihnen hier zusammengestellt.
Die Zecke
Es gibt etwa 900 Zeckenarten. Davon sind etwa 20 Arten in Deutschland bekannt. Zecken gehören zu den Milben und sind Parasiten. Die Zecken sind widerstandsfähig, überleben Wasser (z.B. die Klospülung) und lange Zeit (bis zu einem Jahr) ohne Nahrung auskommen. Die Zecke (z.B. auch der "Gemeine Holzbock") ernährt sich von Blut von Tieren als auch von Menschen. Dabei können Krankheiten übertragen werden.
Krankheitsüberträger
Zu den von Zecken übertragenen Krankheiten gehört die FSME (Frühsommermeningoenzephalitis) und dei Borreliose. Gegen FSME kann man sich impfen lassen. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung. Bei Krankheitsanzeichen (z.B. Grippesymptome) nach einem Zeckenstich, der auch Monate zurückliegen kann, oder z.B. einer schmerzlosen Rötung um die Stichstelle, suchen Sie bitte einen Arzt auf.
Wo lauern die Zecken? Fallen Sie von den Bäumen?
Nein, entgegen der Meinung fallen Zecken nicht von den Bäumen auf uns herab, sondern sind eher im Unterholz und besonders an Gräsern und Büschen zu finden bzw. sie finden uns ...
Die Zecken sind geduldige Jäger. Manche warten nur darauf, dass der "Wirt" vorbeikommt, um sich "dranzuhängen". Es wird zwischen Lauerern und Jägern unterschieden. Lauerer postieren sich an einer Pflanze (hohes Gras z.B.) und hängen sich an ein Lebewesen, sobald es vorbeikommt und es berührt. Jäger sind unterwegs auf der Suche und schaffen immerhin 5 bis 8 Meter pro Stunde.
Die Blutmahlzeit dauert zwischen wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen. Danach lassen sie sich fallen und warten auf die nächste Mahlzeit bzw. gehen den nächsten Entwicklungsschritt, wenn sie noch nicht ausgewachsen waren.
Wie kann ich mich vor einem Zeckenstich schützen?
Der Tipp, hohes Gras zu vermeiden und lieber zuhause zu bleiben, ist im Sommer nicht ganz so toll, zumal statistisch zuhause die meisten Menschen sterben sollen ... ;-)
Achten Sie einfach auf ein paar Regeln:
- Lange Kleidung tragen, nicht so viel Haut zeigen. Bei heller Kleidung fällt die Zecke eher auf.
- Nach Aufenthalten in der Natur, insbesondere im hohen Gras, suchen Sie sich nach Zecken ab.
- Sie können auch entsprechende Mittel auf die Haut auftragen
Was tun, wenn die Zecke zugebissen hat?
Haben Sie eine "anhängliche" Zecke abbekommen, so muss diese entfernt werden. Dazu gibt es beispielsweise Zeckenzangen. Es gehen natürlich auch eine Pinzette oder die Fingerspitzen. Die Zecke wird nahe an der Einstickstelle (Haut) gefasst, um zu vermeiden, dass der Kopf steckenbleibt und nach oben herausgezogen. Die Einstickstelle kann dann noch desinfiziert werden. Das "Herausdrehen" der Zecke wird heute nicht mehr gelehrt, da die Werkzeuge der Zecke kein Gewinde haben ...
Die Zecke muss danach getötet werden, d.h. zerdrückt, zerteilt oder verbrannt. Die Klospülung oder einen Sturz aus dem Fenster würde sie überleben.
Aktuelle Zeckenaktivität:
http://www.zecken.de/index.php?id=802
Informationen des Gesundheitsamtes des Kreises:
Merkblatt des Gesundheitsamtes des Main-Kinzig-Kreises
Wir wünschen Ihnen einen zeckenlosen Sommer!
Ihre Feuerwehr Bad Soden-Salmünster
Autor:
Frank L. Seidl (FF Ahl / FF Salmünster)
(Brandmeister)
Erstellt: 23.05.2014
Veröffentlicht auf Startseite: 24.-26.05.2014