Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Salmünster
Das Feuerlöschwesen der Stadt Salmünster im Laufe der Geschichte
Als erstes Gerät zum Feuerlöschen wird 1613 in der Stadtrechnung Salmünsters eine Steigleiter aufgeführt, deren Anschaffung einen Gulden kostete. Um als Bürger in die Stadt aufgenommen zu werden, musste jeder einen ledernen Löscheimer abliefern oder die Herstellungskosten für einen solchen entrichten.
1738 erfahren wir, dass diese Eimer im alten Rathaus, unten aufbewahrt wurden.
Brach ein Brand in der Stadt aus, dann wanderte das Löschwasser in diesen ledernen Eimer durch Menschenketten vom Mühlbach, Stadtbrunnen, oder auch von Privatbrunnen deren es eine Anzahl gab, zur Brandstelle.
Erst mit der Einrichtung der Wasserleitung zwischen 1890 und 1900 und dem allmählichen Einbau von Feuerhydranten in das Wasserleitungsrohrnetz kam man einen entscheidenden Schritt voran.
1750 kaufte der zeitliche Bürgermeister Johann am Kling für die Stadt vier „höltzerne mit Eysen beschlagenen Feuerspritzen".
1776 schaffte die Stadt Salmünster mit Soden und Ahl eine vierrädrige Feuerspritze an, die dann über ein Jahrhundert unterhalten werden musste. Außer der Spritze hatte die Stadt 1827 als Ausrüstung zur Brandbekämpfung 130 lederne Feuerlöscheimer, 3 Haken und 3 Leitern. Die Eimer waren im Rathaus zu je 6 zu 6 an Stangen aufgehängt und mit diesen Stangen trug man dieselben zu den Brandstätten.
Ein weiteres städtisches Gebäude für die Unterbringung von Feuerlöschgeräten stand am Obertor. Unter dem Dachvorsprung hingen Steigleitern und Einreißhaken. ln der Nähe des Untertores gab es noch das „Feierhalsje", ein Teil des früheren Bullen – und Schafstalles.
Feuerwehren entstehen
Nach einer Verfügung des kurfürstlichen Kreisamtes bestimmt die Stadt Salmünster 1827:
- Dass alsbald bei -entstehung eines Brandes die Bürgerglocke im Sturm gezogen werde.
- Es sind Johann Antoni und Johann Sorg als reitende und Joseph Acker und Adam Körber als Boten bestellt, die die Nachricht des entstandenen Brandes alsbald in die benachbarten Ortschaften zu bringen haben.
- Der Postmeister, der Sternwirt und Ochsenwirt haben die Feuerspritze durch ihr Geschirr zur Brandstätte zu fahren.
- Die Schmiede, Schlosser und Wagner haben die Spritze zu begleiten und an Ort und Stelle zu dirigieren.
- 9 Bürger haben die Feuerhaken,
- 15 Bürger die Feuerleiter,
- 15 Bürger die Feuereimer zur Brandstätte zu bringen.
- 7 Bürger sind mit der Wache bei den geretteten Sachen beauftragt.
- 8 Bürger beschäftigen sich mit der Rettung von Effekten.
- 7 Bürger sind zur Wache in der Stadt während des Brandes bestimmt.
- Die Zimmerleute haben mit Äxten zu erscheinen.
- Der Bürgermeister mit Zuziehung der Ratsschöffen hat das Löschen zu leiten.
Zwischen 1870 und 1880 wurde Salmünster in den Feuerwehr Verband für den Bezirk Kassel eingegliedert.
1890 - 1900 wurde der Dienst in der Feuerwehr nach dem Vorbild anderer Städte in Salmünster Pflicht.
Ortsbrandmeister der Pflichtfeuerwehr in dieser Zeit war Ludwig Korn, der 1921 von Adalbert Hoffmann abgelöst wurde. Das Amt des Spritzenmeisters hatte jahrelang Karl Wolf inne, von dem es am 6.4.1920 auf seinen Sohn Franz überging.
Das Inventarverzeichnis der Pflichtfeuerwehr enthielt eine Ausrüstung die noch jahrelang Verwendung fand und mit der man Beachtliches leistete.
1 vierrädrige Druckspritze
1 vierrädrige Saugspritze
1 mechanische Schiebeleiter, 10 Meter Steighöhe
1 Anstell-Leiter mit -stütze, 15 Meter Steighöhe
1 Anstell-Leiter ohne Stütze 15 Meter Steighöhe
2 einholmige Hakenleitern
1 Saugschlauch, 6 Meter lang
2 gummierte Druckschläuche
30 nicht-gummierte Druckschläuche mit "Sturtz-Kuppelungen", 300 Meter lang
2 Schlauchwagen
1 Schlauchreinigungsapparat
2 Standrohre
10 Einreißhaken und 1 Sanitätskasten
Unsere heutige Freiwillige Feuerwehr wird gegründet
Auf einer Versammlung regte Bürgermeister Blum die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in Salmünster an. In der Vorbesprechung dazu führte er am 2.2.1925 u.a. aus, eine Wehr dürfe heutzutage nicht auf militärischer, sondern müsse auf demokratischer Grundlage aufgebaut und geführt werden.
Sogleich wurde ein Ausschuss gewählt. Die Ausschussmitglieder Karl Schöppner, Ernst Beisler, Karl Wolf und Johann Wolf bemühten sich ohne Verzug um die Voraussetzungen zur Gründung und konnten schon am 20.2.1925 die Wahlversammlung durchführen.
Foto (Chronik der Feuerwehr Salmünster, 1990): Alters- und Ehrenabteilung 1990
Foto (Chronik der Feuerwehr Salmünster, 1990): Die in 1975 noch lebenden Gründungsmitglieder,
Obere Reihe (von links n. rechts): Johannes Zahn, Anton Hagemann, Franz Krack, Wilhelm Bös.
Untere Reihe: Franz Wolf, Franz Habig, Otto Wolf, Ernst Beisler, August Weißbecker, Johann Kress.
Die Männer der ersten Stunde und der ersten Einteilung der Freiwilligen Feuerwehr waren:
I. Stab:
Adalbert Hoffmann, Wehrführer
Karl Schöppner, Stellvertretender Wehrführer
Ernst Beisler, Zeugwart u. technischer Berater in Wasser- und Stromangelegenheiten
II. Steigerabteilung:
Ludwig Wolf, Führer
Wilhelm Wenzel, Stellv. Führer
Josef Beisler II
Josef Buchhold
Franz Habig
Alois Hagemann
Adam Höhn
Lorenz Korn
Johann Kress
Josef Neumann
Karl Schmalstieg
Franz Steinbock
Heinrich Steinbock
III. Spritzenabteilung:
Josef Wolf, Führer
Franz Wolf, Stellv. Führer
Franz Bös
Wilhelm Bös
Heinrich Dieter
Josef Faust
Franz Grosch
Georg Hagemann
Josef Henrich
Leopold Neuhaus
Eduard Noll
Josef Storch
Alois Schell
Josef Schmitt
IV. Saugerabteilung:
Hermann Bös, Führer
Ludwig Habig, Stellv. Führer
Johann Betz
Karl Betz
Alois Bös
Heinrich Bös
Josef Bös
Heinrich Eichenauer
Josef Eichenauer
Karl Faust
August Dehmer
Alois Hopp
Adam Henkel
Josef Kling
Franz Lipp
Alois Weidner
Otto Wolf
V. Hydrantenabteilung:
Führer: Wolf, Karl
Stellv.: Göbel, Franz
Fritz, Wilhelm
Korn Adam
VI. Ordnungsmannschaft:
August Fritz, Führer
Balzer, Franz, Stellv. Führer
Josef Beisler I
Gustav Dieter
Moritz Dörner
Heinrich Reckewitz
Wilhelm Weidner
August Weisbecker
Johann Wolf
Hornisten: Wilhelm Habig, Johannes Zahn
Sanitätsleute: Georg Heidmann, Heinrich Henrich
Weitere Beitrittserklärungen ließen nicht lange auf sich warten. Die Stadtverwaltung stellte am 12.1.1926 für 70 Mann die Ausrüstung - bestehend aus Lederheimen, schwarzer Tuchjoppe, Steigergarnituren und Mannschaftsgurten mit Zubehör - zur Verfügung. Fünf Tage später begannen die ersten Übungen in Uniform.
Foto (Chronik der Feuerwehr Salmünster 1990):
Adalbert Hoffmann, Karl Schöppner, Johann Wolf und Ludwig Wolf
fahren am 12.10.1925 zum 3. Kreisfeuerwehrtag nach Sterbfritz. –
Schneidermeister Münch hatte die Uniformröcke angefertigt.
Die Messinghelme waren zur Probe von der Firma Carl Metz in Karlsruhe geliefert worden.
Um die gegenseitige Löschhilfe zu sichern, schlossen sich in der Feuerlöschpolizeiordnung vom 25.9.1927 die Orte Salmünster, Ahl, Bad Soden, Romsthal, Eckardroth, Wahlert und Kerbersdorf zum Feuerlöschbezirk Salmünster zusammen.
Neben der Freiwilligen Feuerwehr bestand in Salmünster noch bis 1933 als Verstärkung die Pflichtfeuerwehr. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die den Übungen laufend fernblieben, überwies man der Pflichtfeuerwehr.
Als in der Generalversammlung vom 14.2.1929 der stellvertretende Kommandant in seiner Eröffnungsansprache mitteilte, Herr Hoffmann habe sein Amt niedergelegt, wurde dies allgemein bedauert.
Die Führung der Freiwilligen Feuerwehr sah dann nach der Neuwahl so aus:
Ludwig Wolf, Führer
Leopold Neuhaus, Führerstellvertreter
Johann Wolf, Schriftführer und Kassenwart
Wilhelm Wenzel, Steigerführer
Franz Habig, Stellvertreter
Josef Wolf, Spritzen- und Abteilungsführer
Franz Wolf, Stellvertreter
Karl Heil, Sauger- und Abteilungsführer
Franz Lipp, Stellvertreter
Karl Wolf, Hydranten-Abteilungsführer
Franz Göbel, Stellvertreter
Franz Balzer, Ordnungsmannschaftsführer
Georg Wigand, Stellvertreter
Im Jahre1930 vermehrten sich die Feuerlöschgeräte um einen Schlauchwagen und Hakenleitern. Am 7 .September des gleichen Jahres fand in Salmünster der Kreisfeuerwehrtag statt.
Nach der Änderung der politischen Verhältnisse im Frühjahr 1933 erschienen eine Fülle neuer Anordnungen und Erlasse.
Freiwillige Feuerwehren bezeichnete man im Gesetz mit dem Sammelbegriff „Feuerlöschpolizei" und unterstellte beide dem Ortspolizeiverwalter.
Auf Antrag des damaligen Wehrführerrates wurde daher die Freiwillige Feuerwehr am 8.9.1934 unter Nr. 10 durch das Amtsgericht Salmünster in das Vereinsregister eingetragen und somit die am 7.2.1934 beschlossene Satzung gültig.
Als Vorstände werden dabei genannt:
Adalbert Hoffmann, Josef Schlauch, Ludwig Wolf, Johann Wolf, Franz Wolf, Georg Heldmann, Franz Krack und Heinrich Henrich.
Auf Veranlassung des Bürgermeisters Fritz hatte Adalbert Hoffmann im August 1934 wieder die Führung der Wehr als Oberbrandmeister übernommen. Schon ein knappes Jahr danach musste er auf Grund eines für diese Zeit bezeichnenden Vorfalles zurücktreten.
1934 erhielt die Wehr eine Robel-Motorspritze Typ R 8 mit 800 Liter Minuten- und 60 Meter Förderleistung. Dazu kam 1935 ein Transportwagen für Spritze und Mannschaft. Die Spritze brachte man zunächst in der Garage im Hof Antoni (Hirtengasse) unter. Die anderen Geräte waren in einem Gebäude der ehemaligen Oberförsterei untergestellt. Dieses Gebäude erhielt 1940 einen Steigerturm mit Trockenanlage zur Pflege der Schläuche.
Angesichts drohender Bombenabwürfe zog man ab 1942 die Fahrzeuge und wichtigsten Geräte auseinander und baute schließlich 1945 für die Motorspritze einen Unterstand im Klostergarten neben dem alten Kriegerdenkmal. Die Saug- und Druckspritze kam nebst einem Schlauchwagen in die Garage Kraus (bei der Gastwirtschaft „Zum Löwen"), die Handdruckspritze zuerst in die Garage Schwalm (am Schwedenring), dann in den Hof der Gebr. Beisler (Bad Sodener Straße) und die zwei Schlauchwagen für den Hydrantentrupp ins Gerätehaus. In dem Gerätehaus, dem ehemaligen Brauhausgebäude, befanden sich neben den Einrichtungen der Wehr auch Gerätschaften der städtischen Bautrupps und Spritzgeräte für die Schädlingsbekämpfung.
Der ehemalige Löschbezirk Salmünster hieß ab 10.1.1935 "Lösch- und Spritzenverband
Salmünster"; in seiner Zusammensetzung hatte sich jedoch nichts geändert. Zum Vorsitzenden war der Bürgermeister Fritz ernannt worden.
Vom 6.2.1936 an entsandte der Arbeitsdienst einen Löschtrupp zu den Übungen der Wehr. Ab 1937 liefen die Übungen der Feuerwehr primär auf den Kriegsfall hinaus. Ab 1940 geschah die Feuermeldung nicht mehr durch die Bürgerglocke im Rathausturm oder von Hornisten. Eine am Rathausturm installierte Sirene gab jetzt Feueralarm. Einer der letzten Hornisten („es Läbje") soll schon im Alter von sieben Jahren Feueralarm geblasen haben.
Die Freiwillige Feuerwehr übersteht die Zeitläufe
Mit Kriegsbeginn wurden fast alle wehrpflichtigen Mitglieder zu den Waffen gerufen; die Zahl der aktiven Mitglieder sank von 69 auf 32 Mann. 1944 waren es nur noch 20.
1941 kommen 16 Jugendliche der Hitlerjugend und 38 ältere Männer, die dem Einsatzleiter als Reserve zur Verfügung standen hinzu.
Nach Abzug der Jugendlichen rief man 1942 erneut eine Jugendfeuerwehr ins Leben. Sie fand in dem Berufsfeuerwehrmann Engelmann aus dem Genesungslazarett Steinau einen geeigneten Ausbilder und galt sogar als vollwertiger Ersatz für die abwesenden aktiven Feuerwehrmänner.
Ludwig Wolf - 1942 Haupttruppführer mit den Aufgaben des Unterkreisführers III (Salmünster, Bad Soden, Romsthal, Eckardroth, Wahlert, Kerbersdorf, Ahl, Sarrod und Ulmbach) betraut - ernannte man 1943 zum Meister der Schutzpolizei.
Im gleichen Jahr erhielten Ludwig Wolf, Georg Heldmann und Georg Wigand das Feuerwehrabzeichen II. Klasse für ihren langjährigen Feuerwehrdienst.
Nach dem Krieg formierte sich unter ihren alten bewährten Vorständen wieder die Freiwillige Feuerwehr. Dies alles war jedoch nur unter den schwierigsten Verhältnissen möglich.
Die erste Nachricht über die Zusammensetzung der neuen Leitung datiert vom 13.3.1946:
Ludwig Wolf, Vorstand
Ernst Beisler, Stellvertreter
Ludwig Christ, Abtl.-Führer Motorspritze
Franz Wolf, Abtl.-Führer Schlauchwagen
Gustav Haqemann, Abtl.-Führer Wach- und Rettungsmannschaft
Heinrich Lipp, Kassierer
Josef Noll, Schriftführer
Heinrich Noll, Zeugwart
An Löschgeräten wird u.a. aufgezählt:
1 Motorspritze (Robel), 1 Personenwagen: 2 Handdruckspritzen
Schlauchmaterial:
gummiert B in Metern = 120
roh B in Metern = 80
roh C in Metern = 214
Die vereinsmäßige Selbständigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Salmünster wurde am 14.1.1950 wiederhergestellt.
Ein bemerkenswertes Ereignis war die Feier des 25-jährigen Bestehens der Feuerwehr in Verbindung mit dem Kreistag am 12. und 13. August 1950.
An diesem Fest erfolgte die Ehrung zwölf verdienter Mitbegründer der Freiwilligen Feuerwehr Salmünsters:
Ludwig Wolf, Franz Krack, Lorenz Korn, Ernst Beisler, Johann Kreß, Eduard Leinweber, Franz Wolf, Ludwig Habig, Franz Bös, Karl Wolf, Johann Wolf, Franz Habig
Bei diesen Ehrungen ist zu erwähnen, dass zuvor schon - am 21.5.1937 Josef Schlauch für seine Verdienste um das Feuerlöschwesen das Feuerwehr-Ehrenkreuz erhalten hatte. Er gehörte 46 Jahre zur Feuerwehr Salmünsters und führte bis zur Gründung der freiwilligen Wehr die Steigerabteilung der Pflichtfeuerwehr.
Zwischenzeitlich war zwar die Alarmanlage erneuert und der Gerätebestand durch 10 B-Schläuche (= 150 Meter) bereichert worden. Trotzdem war man sich darüber im Klaren, dass die bislang verwendeten Feuerlöschgeräte bei weitem nicht mehr für eine schnelle und wirksame Brandbekämpfung ausreichten. So ging beim Heranschaffen der einzelnen Feuerlöschgeräte reichlich viel Zeit verloren. Daher gab die Stadt Salmünster 1952 ein neues Löschfahrzeug in die Obhut der Freiwilligen Feuerwehr. Die offizielle Übernahme war ein Feststag für die Wehr.
Foto (Festschrift der Feuerwehr Salmünster 1990): Übergabe erstes Löschfahrzeug LF 8 - "Emma" 1952
Das neue Feuerlöschgerät konnte nur Personen und alles erforderliche Material in denkbar kurzer Zeit an die Einsatzstelle bringen. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um den Typ LF 8 mit Vorbaupumpe (1200 Liter pro Minute bei 80 Meter Förderhöhe). An den Fahrraum schloss sich ein Mannschaftsraum mit Platz für 10 Feuerwehrmänner an. Außerdem konnte sämtliches Löschgerät untergebracht werden.
Ende 1955 legte der langjährige Kommandant und Ortsbrandmeister Ludwig Wolf wegen Erreichung der Altersgrenze sein Amt nieder. In der Jahreshauptversammlung am 1.2.1955 erfolgte seine Ernennung zum Ehrenkommandanten der Wehr.
Der neue Vorstand setzte sich nach der Wahl am 17.1.1956 aus folgenden Mitgliedern zusammen:
Ortsbrandmeister: Gustav Hagemann
Stellvertreter: Ernst Beisler
Schriftführer: Friedel Auhl
Kassierer: Heinrich Noll
Beisitzer: Franz Wolf und Bruno Müller
Gerätewart: Ludwig Wolf II
Die Freiwillige Feuerwehr zählte jetzt 47 aktive und 23 passive Mitglieder. Nach einem Jahr wurde Gustav Hagemann auf Grund seiner geleisteten Arbeit zum Oberbrandmeister und Josef Schlauch, als der älteste, einst aktive Feuerwehrmann von Salmünster, zum Ehrenbrandmeister ernannt.
In der Jahreshauptversammlung am 29.1.1958 gab Oberbrandmeister Hagemann bekannt, dass die Oberfeuerwehrmänner Heinrich Noll und Bruno Müller zu Löschmeistern befördert wurden.
Zu einer eindrucksvollen Manifestation gestaltete sich der Kreisfeuerwehrverbandstag vom 12. bis 14. Juli 1958 in Salmünster.
Foto (Festschrift der Feuerwehr Salmünster 1990): Fahnenweihe 1959 - Ludwig Wolf und die Fahnenträgerin Christa Zahl
Bislang hatte die Freiwillige Feuerwehr noch keine Fahne. Die Jahreshauptversammlung beschloss deren Anschaffung.
Am 9. August 1959 vollzog Pater-Arsenius die Weihe der Fahne, die dann von der Fahnenträgerin Christa Zahn dem Fahnenträger der Feuerwehr, Ludwiq Wolf übergeben wurde. Die Fahnenweihe stellte zweifellos einen Höhepunkt der Vereinsgeschichte dar.
Um den Feuerschutz dem technischen Fortschritt anzupassen, sollte der Gerätebestand durch ein neues Fahrzeug ergänzt werden. Deshalb kaufte die Stadt 1964 das Tanklöschfahrzeug TLF 16 nebst 3 Atemschutzgeräten für DM 66 000. Der offizielle Übergabeakt im Mai durch Bürgermeister Leistenschneider in Gegenwart von Stadtverordneten, Magistratsmitgliedern und Kreisbrandinspektor Goltz geschah unter großer Beteiligung der Bevölkerung.
Foto (Festschrift der Feuerwehr Salmünster 1990): TLF 16 - Eckhauber – 1964 mit Ludwig Wolf
Die Wahlen der Jahreshauptversammlung im März 1964 brachten folgendes Ergebnis: 1. Vors. u. Ortsbrandmeister Gustav Hagemann, 2. Vors. Ernst Beisler, Schriftführer Wendelin Noll, Kassierer Heinrich Noll, Beisitzer Walter Weber und Franz Wolf, Gerätewart Ludwig Wolf.
Am 5. Mai 1965 trat Gustav Hagemann von beiden Ämtern zurück. Alsbald wählte die außerordentliche Mitgliederversammlung ihren bisherigen Kassierer Heinrich Noll zum ersten Vorsitzenden. An seine Stelle trat Karl-Heinz Wiesmann. Bürgermeister Leistenschneider dankte dem bisherigen Ortsbrandmeister Hagemann im Namen des Magistrates für seine Verdienste, die er sich um den guten Ausbildungsstand der Wehr erworben habe.
Am 22.2.1969 konnte er die Jugendwehr mit 19 Jugendlichen als Mitglieder gründen. Das Amt des Jugendleiters erhielt Bruno Müller. In der darauffolgenden Jahreshauptversammlung wurde er auf Grund seiner Fähigkeiten als Ausbilder in seinem Amt bestätigt, das er bis 1973 ausübte.
In diesem Amt folgten:
Herbert Kleinert 1974 - 1976
Ewald Krack 1977 - 1979
Thomas Dobert 1980 - 1981
Rudolf Siebert 1982 -1988
Andreas Wenzel ab 1989
Die am 1.3.1969 durchgeführte Vorstandswahl ergab folgendes Bild:
1. Vorsitzender und Ortsbrandmeister: Ludwig Wolf
2. Vorsitzender: Günter Peterhansl
Stellvertretender Ortsbrandmeister: Walter Weber
Schriftführer: Alfred Konka
Kassenwart: Erwin Fingerhut
Gerätewarte: Heinrich Blos und Lothar Schlauch
Beisitzer: Josef Heid und Helmut Fingerhut
Jugendleiter: Bruno Müller
Ältestenbeirat: Franz Habig
Kleinere Ausrüstungsergänzungen, zu denen u. a. 1970 der Erwerb eines Ford Transit-Busses zählt, gewährleisten die ständige Einsatzbereitschaft der Wehr.
Erwähnt seien auch die Wahlen der Jahreshauptversammlung vom 30.1.1971 und am 17.7.1971, in denen man das Amt des 1. Vorsitzenden vom Amt des Ortsbrandmeisters personell trennte. Hiernach setzte sich der Vorstand aus folgenden Mitgliedern zusammen:
Karl-Franz Schlauch: 1. Vorsitzender
Günter Peterhansl : Stellvertreter
Ludwiq Wolf : Ortsbrandmeister
Bruno Müller: Stellvertreter
Siegfried Trommer: Schriftführer
Erwin Fingerhut: Kassierer
Hermann Schlauch: Gerätewart
Werner Schunder: Gerätewart
Josef Heid: Gerätewart
Da die Freiwillige Feuerwehr Alsberg bei der Eingemeindung am 1.1.1970 der Salmünsterer Feuerwehr als Löschzug angegliedert worden ist, soll sie in diesem Zusammenhang nicht fehlen.
Im Jahr 1972 konnte die Wehr aus den Händen der Stadt Salmünster ein Löschgruppenfahrzeug LF 16 und einen Mannschaftstransportwagen Ford Transit entgegennehmen. Durch die Anschaffung dieser modernen Fahrzeuge konnte die Schlagkraft der Wehr erheblich verstärkt werden.
Foto (Festschrift der Feuerwehr Salmünster 1990): Übergabe MTW – Ford Transit 1972
Foto (Festschrift der Feuerwehr Salmünster 1990): Übergabe LF 16 (Magirus) und Segnung
durch Pater Bernward 1972, rechts Ortsbrandmeister Ludwig Wolf.
Endlich muss noch der bislang aufwendigsten Leistung der Stadt Salmünster für ihre Freiwillige Feuerwehr gedacht werden, das am 24.6.1975 fertiggestellten Gerätehauses. Dank fachkundiger Beratung und solider Finanzierunqsplanunq durch Bürgermeister Leistenschneider konnte ein Gebäude entstehen, das allen Ansprüchen der Salmünsterer Feuerwehr gerecht wurde.
Im gleichen Jahr wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung das 50-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr mit einem großen Fest gefeiert.
Nachdem im Jahre 1977 die Stadthalle der Stadt Bad Soden-Salmünster im Stadtteil Salmünster fertiggestellt war, konnten die Vereine unserer Stadt Feierlichkeiten wieder in einem größeren Rahmen durchführen. Der Sportclub 1958 Salmünster und unsere Freiwillige Feuerwehr luden erstmals im Jahr 1978 zu einer großen Faschingssitzung ein. Diese gemeinsame Sitzung wurde bis in das Jahr 1988 durchgeführt. Die letzten beiden Jahre war die Feuerwehr alleiniger Ausrichter dieser Veranstaltung, welche stets guten Zuspruch fand. Selbstverständlich unterstützten zahlreiche Vereine unser karnevalistisches Treiben.
Im Jahr 1979 war unsere Wehr Ausrichter des Stadtfeuerwehrtages. Die geräumte Fahrzeughalle diente als Festsaal. In der Zwischenzeit hatten wir aus eigenen Mitteln eine Rettungsschere angeschafft. Dieses Gerät war mit einer Handpumpe ausgestattet. Trotz der aus heutiger Sicht primitiven Ausstattung konnte die Wehr mit diesem Gerät zahlreiche Menschen aus gefährlichen Situationen befreien.
1982 richtete die Feuerwehr Salmünster einen weiteren Stadtfeuerwehrtag in gleicher Art und Weise wie im Jahr 1979 aus. In diesem Jahr trat der langjährige Wehrführer Ludwig Wolf mit Erreichen der Altersgrenze von seinem Posten zurück. Sein Sohn Armin Wolf übernahm die Leitung der Wehr.
Im gleichen Jahr wurden erstmals Frauen in die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Salmünster aufgenommen.
Als erste gemeinsame Aktion der neugegründeten Vereinsgemeinschaft der Salmünsterer Vereine, zu deren Gründungsmitgliedern wir zählten, wurde die Errichtung einer Toilettenanlage am Festplatz in Salmünster in Angriff genommen. Es folgten im Laufe der Jahre zahlreiche Aktionen, aber auch sportliche und kulturelle Veranstaltungen unter der Leitung dieser Vereinsgemeinschaft. Einen schönen Erfolg konnten wir bei einer solchen Veranstaltung am 10.6.84 erzielen. Am Fußball-Pfingstturnier belegte unsere Mannschaft den ersten Platz.
Im Juni 1985 feierte unser Verein sein 60jähriges Bestehen. Anlässlich der Festtage welche wieder im Gerätehaus mit angebautem Zelt stattfanden konnte die Wehr ein neues Rettungsgerät, bestehend aus Schere, Spreizer, Öldruckpumpe und Stromerzeuger übernehmen. Das wiederrum aus Vereinsmitteln angeschaffte Gerät sollte sich, wie die folgenden Jahre zeigten bei so manchem Unfall bewähren. Untergebracht ist es im ersten Fahrzeug, welches der Salmünsterer Feuerwehr im Jahr 1952 übergeben wurde. Das damalige LF 8 wurde in Eigenleistung zu einem Gerätewagen umgebaut.
Die Festtage wurden zu einem unvergesslichen Erlebnis. Als z.B. am Sonntag der große Festzug seinem Ende entgegenging musste man feststellen das kaum Platz im und um das Gerätehaus war, um alle Teilnehmer und Gäste aufzunehmen.
Am 2.9.1985 gründete die Feuerwehr Alsberg einen eigenen Verein. In bestem Einvernehmen trennten sich Salmünster und Alsberg, jedoch nicht ohne sich eine weitere gute Zusammenarbeit zu versprechen.
Im Jahr 1988 stand die Restaurierung unsere Fahne an. Das "gute Stück" hatte jetzt immerhin fast 30 Jahre im Dienst des Vereins gestanden. Es war nicht verwunderlich, dass Flecken am Samt, Löcher in der Seide der Fahnenbänder oder fehlende Fransen zu beklagen waren. Die Herstellerfirma wurde beauftragt die Schäden zu beheben.
1990 wurde das 65-jähige Bestehen der Feuerwehr Salmünster gefeiert.
Quelle: Festschrift 1990 der Feuerwehr Salmünster
Abschrift und Zusammenstellung: Frank L. Seidl (Feuerwehr Bad Soden-Salmünster)
Aktuelle Fortschreibung und Pflege: Freiwillige Feuerwehr Salmünster / Christl Scholz
Stand: 18.07.2011