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Pressedienst_FF_BSSPresse-Mitteilung / Bürger-Information vom 23.06.2011

Brand in Seniorenheim – 6 Verletzte

Vorbildlicher Einsatz des Pflegepersonals – gute Zusammenarbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst


Atemschutz_2011-001In der Nacht von Donnerstag (23. Juni 2011) auf Freitag kam es in einem Seniorenheim in Bad Soden-Salmünster (Main-Kinzig-Kreis) zu einem Zimmerbrand. Der Bewohner sowie die fünf Schwestern, die den Mann retteten und die anderen Bewohner in Sicherheit brachten, wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Feuerwehr hatte den Brand schnell unter Kontrolle und führte die Räumung der betroffenen Bereiche durch. Elf Bewohner mussten aufgrund des Brandrauchs umquartiert werden.

Gegen 23.45 Uhr wurde die Feuerwehr Bad Soden aufgrund einer ausgelösten Brandmeldeanlage alarmiert. Oft handelt es sich – glücklicherweise – um Fehlalarmierungen, so dass schnell Entwarnung gegeben werden kann. Da der Ernstfall aber nie auszuschließen ist, wird jeder Einsatz über Brandmeldeanlagen ebenso ernst genommen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte nach wenigen Minuten kam bereits die Rückmeldung über die Pflegekräfte: „Bestätigtes Feuer“. Sofort wurden die Feuerwehr Salmünster nachalarmiert sowie für Bad Soden noch Vollalarm per Sirene ausgelöst wurde. Die Feuerwehr Ahl stand zudem in Bereitschaft im Feuerwehrhaus. Außerdem wurden Rettungs- und Sanitätsdienste alarmiert. Zur Einsatzstelle kamen auch Kreisbrandinspektor Markus Busanni und Kreisbrandmeister Volker Achtert zur Einsatzstelle. Die Einsatzleitung hatte Stadtbrandinspektor Oliver Lüdde.

Heldenhafte Pflegekräfte – gutes Zusammenspiel aller Beteiligten

Ein Rauchmelder im Zimmer war der Grund dafür, dass der Brand schnell entdeckt wurde. Aber ohne das vorbildliche Handeln der Pflegekräfte hätte es schnell für viele Bewohner lebensbedrohlich werden können.

Mit Auslösen der Brandmeldeanlage wurde nicht nur die Feuerwehr über die Leitstelle alarmiert, sondern auch die Bewohner per Signalton geweckt sowie die Pflegekräfte informiert. Die fünf Schwestern im Haus reagierten vorbildlich und retteten dem Bewohner und womöglich auch anderen Bewohnern mit ihrem schnellen und besonnenen Handeln das Leben. Sie rannten zu dem betroffenen Zimmer: Das Bett brannte, der Bewohner befand sich noch im stark verrauchten Zimmer. Die Schwestern retteten den Mann aus dem Zimmer und unternahmen erfolgreich erste Löschversuche. Nach dem Schließen der Zimmertür – um eine weitere Verrauchung des Flurs zu verhindern – begannen sie mit dem Räumen der Zimmer in diesem Brandabschnitt. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte unter Atemschutz war der Flur bereits verraucht. Die noch kokelnde und qualmende Matratze mit samt Bettzeug wurde vom ersten Angriffstrupp der Bad Sodener Wehr aus dem Zimmer im dritten Stock geworfen und das Räumen des betroffenen Stockwerkes weitergeführt. Ein zweiter Trupp unter Atemschutz kontrollierte mit einer Wärmebildkamera, ob es noch versteckte Glutnester gab. Außerdem wurde ein Lüfter in Stellung gebracht, um den verrauchten Flurbereich sowie das Brandzimmer rauchfrei zu bekommen.

Außen wurde die Einsatzstelle ausgeleuchtet und die Straße für die Rettungs- und Sanitätsdienste abgesperrt. Von Sanitätern der Feuerwehr wurden die fünf Schwestern nach ihrem aufopfernden Einsatz nach draußen begleitet und mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung dem Rettungsdienst übergeben. Zur Behandlung wurden die tapferen Schwestern in umliegende Krankenhäuser gebracht. Der Bewohner des Brandzimmers wurde zunächst vom Notarzt im benachbarten rauchfreien Flur untersucht und später ebenfalls vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Sechs Personen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung – es hätte ohne den Einsatz der Pflegekräfte und ohne die gute Zusammenarbeit von Heimleitung, Feuerwehr, Sanitäts- und Rettungsdiensten weitaus schlimmer kommen können.

Kreisbrandinspektor Markus Busanni war entsprechend sehr zufrieden mit der Leistung und auch Stadtbrandinspektor Oliver Lüdde lobte insbesondere die Pflegekräfte sowie die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die Helden dieser Nacht waren allerdings die fünf Schwestern, denen die Feuerwehr Bad Soden-Salmünster von Herzen eine schnelle und gute Genesung wünscht. Heimleiterin Katja Heip fiel nach der ganzen Aufregung bei Einsatzende gegen 2 Uhr morgens ein Stein vom Herzen: „Ich bin richtig stolz auf unsere tollen Mitarbeiter. Sie haben alle einen so guten Job gemacht, das war fantastisch. Wir haben klasse Leute! Und wir haben eine klasse Feuerwehr!“. In kurzer Zeit waren die Heimleitung, Pflegekräfte, Hausmeister, die dienstfrei hatten, zur Unterstützung. Und deren Angehörige waren dabei und halfen ebenfalls mit.
Elf Patienten konnten diese Nacht aufgrund des Brandrauches nicht mehr in ihr Zimmer zurück und mussten umverteilt werden. Neun kamen im Haus unter, zwei Patienten wurden mit Unterstützung der Schnellen Einsatzgruppe (SEG) der Johanniter Unfall Hilfe in eine benachbarte Klinik gebracht.


Gegen 2 Uhr war der Einsatz beendet und die größte Aufregung für die Bewohner des Seniorenheims vorbei. Im Einsatz waren knapp vierzig Einsatzkräfte der Feuerwehren Bad Soden und Salmünster mit dem Einsatzleitwagen (ELW), der Drehleiter (DLK 23/12), Löschgruppenfahrzeug (LF 20/16), dem Gerätewagen-Logistik (GW-L) und das Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) aus Bad Soden sowie das Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25), das Löschgruppenfahrzeug (LF 10/6) und der Rüstwagen (RW 1) aus Salmünster.
Außerdem waren der Kreisbrandinspektor und ein Kreisbrandmeister, der Rettungsdienst mit fünf Rettungswagen (RTW) und einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Organisationsleiter Rettungsdienst (OLRD), Leitender Notarzt (LNA) sowie die SEG der Johanniter an der Einsatzstelle. Vor Ort war auch die Polizei, die die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen hat. Vermutlich war eine abgedeckte Zimmerlampe über dem Bett ursächlich für den Brand.

 

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag


gez. Frank L. Seidl                                

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Fotos: Frank L. Seidl (Feuerwehr Bad Soden-Salmünster)